Bildervortrag „Schmetterlinge“
Schon gewusst? Viele Schmetterlinge sind auf eine Pflanzenart spezialisiert und brauchen diese.
Der elegant segelnde Schwalbenschwanz, einer der schönsten europäischen Schmetterlinge, legt seine Eier auf Doldenblütler. Die Weibchen überwinden weite Entfernungen, um geeignete Pflanzen wie
Wilde Möhre, Dill oder Fenchel zu finden. Das „Blutströpfchen“ Sechsfleckwidderchen benötigt unbedingt gelben Hornklee, um seine Abwehrstoffe herzustellen. Der Schachbrettfalter blütenreiche
Wiesen, die nicht vor Ende Juli gemäht werden.
Schmetterlinge sind besondere Tiere. Sie bezaubern durch ihre Leichtigkeit, ihre Farbenpracht, ihre Artenvielfalt. Sie haben sich spezialisiert in einer vielfältigen Natur.
Welche Verhältnisse finden sie heute vor? Gärten, zu Rasen umgewandelt. Gärten, in denen Gift gespritzt wird. Wiesen, wo es sie noch gibt, gedüngt und ohne Kräuter. Randstreifen, alle drei Wochen
gemäht. Die Schmetterlinge können „ihre“ Pflanzen nicht mehr finden. Ja aber der Mensch braucht das so, meinst Du?
Stephan Hoppe (Entomologischer Verein Stuttgart) und die Biologin Aleta Neugebauer wiesen in ihrem Bildervortrag am Samstag, 4.3.2023 einen anderen Weg. Einen Weg der Mitte mit Platz für Mensch
und Schmetterlinge. Pflanzen wie z.B. der Spitzwegerich, der viele Schmetterlingsarten anlockt, sind Schätze auch für uns. Für unsere Ernährung, in der Heilkunde, sagt Aleta Neugebauer. Erhalten
wir diese Schätze, für uns und für die Schmetterlinge. Stephan Hoppe und Aleta Neugebauer probieren dazu auf einer Wiese verschiedene Mäharten aus und untersuchen, wie diese sich auf Flora und
Fauna auswirken. Eine einfache wirkungsvolle Maßnahme zur Verbesserung der Biodiversität: Nicht so oft mähen. Eine weitere: Nicht die ganze Wiese auf einmal mähen, sondern Streifen, zeitlich
versetzt.
Dass wir unsere Naturschätze noch finden, zeigte uns ein Film über den Waldschmetterling Kleiner Eisvogel. Der Film wurde bei uns im Glemstal nahe der Neumühle gedreht. Hier können wir diese
besonders geschützte Kostbarkeit noch beobachten. Danke an Stephan Hoppe und Aleta Neugebauer für ihren wunderbaren Vortrag!
Hildegard Gölzer, Schriftführerin