Der Mittelspecht ist ein Saft Fan.
Der Mittelspecht bewohnt sonnige Laubwälder mit alten Eichen und Buchen. Baumsaft spielt für die Ernährung des Mittelspechts eine wichtige Rolle. Mit seiner langen Zunge wird dieser vom Stamm abgeleckt. Der Mittelspecht lebt ausschließlich in Europa: Von seinen etwa 45.000 Paaren lebt ein Großteil in Deutschland. Er ist damit eine Art, für deren Erhalt Deutschland eine Verantwortung trägt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte der Mittelspecht-Bestand aus unbekannten Gründen abgenommen. Seit etwa dreißig Jahren nimmt der Bestand wieder zu.
Dem Mittelspecht geht es heute durch wirksame Naturschutz-maßnahmen besser. Biotopbäume, in denen er Bruthöhlen baut und alte Bäume, in welchen er Nahrung findet, werden vermehrt erhalten. Der Sinneswandel in der Forstwirtschaft führt langsam zu einem Waldumbau und der Abkehr von reinen Nadelforsten. Doch wir müssen mehr tun, und dafür ist der Mittelspecht ein hervorragender Botschafter. Es ist nötig, mehr ökologisch wertvolle Wälder aus der Nutzung zu nehmen und zu Wildnis werden zu lassen. Der Anteil von in Wäldern verbleibendem Totholz muss deutlich steigen. Artenreiche alte Wälder sind auch eine Versicherung gegen die Erderhitzung, da sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden und zur Kühlung der Umgebung beitragen.
Ist eine warme Baumhöhle in einer alten Eiche angelegt, starten die Spechte Mitte April mit dem Brutgeschäft. Beide Geschlechter kümmern sich dabei um die Brut und die Jungenaufzucht. Der Mittelspecht mag sonnige, alte Laubwälder, in denen Eichen einen hohen Anteil haben. Je nach Region nutzt er auch Bestände von Buchen, Erlen, Pappeln oder Streuobstwiesen – Hauptsache, die Bäume sind alt und bieten viel Nahrung in Form von holzbewohnenden Insekten und ihren Larven. In manchen Regionen, die von Nadelwäldern dominiert werden, fehlt der Mittelspecht ganz.
Wie der Name schon verrät, ist der Mittelspecht der mittlere unter unseren drei häufigsten schwarz-weißen
Spechten: Bunt-, Mittel- und Kleinspecht. Man erkennt ihn gut an seiner leuchtend roten Kopfplatte, seinen gestrichelten Flanken und den hellroten Unterschwanzdecken. Das Männchen ist etwas
intensiver rot gefärbt, ansonsten sehen beide Geschlechter fast identisch aus.
Begegnet uns im Garten ein Specht, ist es wahrscheinlich ein Buntspecht, denn er ist mit Abstand der häufigste seiner Familie. Brutbestand in Deutschland 680.000
bis 900.000 Paare. Sein Kennzeichen: Schwarz-weißer Kopf, Männchen mit rotem Hinterkopf Fleck, der den Weibchen fehlt, kräftig-rote Unterschwanzdecken.
Literatur:
Vogelporträt: Mittelspecht – NABU
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/mittelspecht/(externer link)
(abgerufen am 14.01.2025)
Quiz:
1. Wie viele Spechtarten leben im Zeilwald?
a) 2
b) 4
c) 6
2. Was nützt der Mittelspecht dem Menschen?
a) Nichts. Er verdient kein Geld und hilft nicht beim Hausbau.
b) Er braucht alte Wälder. Diese reduzieren die Erderhitzung.
c) Er sieht schön aus wegen seiner großen Buntheit mit sehr vielen Farben.
Lösungen: 1b)
2a)
Thomas Gölzer, NABU Schwieberdingen-Hemmingen